Verbesserte Stephanie Venier sorgt für siegreichen Austria-Schlusspunkt

Nach den Schweizerinnen zum Start und den Italienerinnen hatten zum sonntäglichen Abschluss des packenden Speed-Klassikers in Crans-Montana vor allem zwei Österreicherinnen viel Grund zum Frohlocken. Stephanie Venier feierte knapp vor den Azzurri Federica Brignone (+0,04 Sekunden) und Marta Bassino (+0,15) die Sieg-Premiere im Super-G und Cornelia Hütter als Fünfte hinter Romane Miradoli (FRA) rückte mit einem (!) Hundertstel Vorsprung auf Lara Gut-Behrami (6.) in der Disziplinenwertung bis auf 5 Punkte an die führende Schweizerin heran. - Insgesamt 37’000 Zuschauer (inkl. ca. 6000 an den Zeremonien auf der Eisbahn Ycoor).

Ausstehend sind noch vier Rennen, die nächsten zwei am nächsten Wochenende in Val di Fassa (ITA). Lara Gut-Behrami hatte am sonnigen, wieder frühlingshaft warmen Sonntag nicht mehr die Kraft, um wie am Freitag eine perfekte Fahrt auf die durchgängig gesalzene Piste Mont Lachaux zu zaubern. Sie war nach ihrem 6. Rang froh, nun ein paar Tage Ruhe und Erholungspause zu haben. „Crans-Montana gehört für mich zu den intensivsten Rennen, verbraucht am meisten Energie“, erklärte die 32jährige Tessinerin „jetzt freue ich mich auf das Abendessen daheim.“ Im Gesamt-Weltcup führt sie nun 205 Punkte vor Mikaela Shiffrin und 286 vor der wie am Samstag Tageszweiten Brignone, die wohl schärfste Rivalin im Endspurt um vier Kristallkugeln.

Uneingeschränkte Freude strahlte die Tagessiegerin Stephanie Venier aus. Nach zwei schwierigen Abfahrtstagen mit den enttäuschenden Rängen 10 und 17 landete die 30jährige Tirolerin, die jüngst in Cortina eine Abfahrt gewonnen hatte,  den grossen Super-G-Coup. „Crans-Montana ist immer für eine Überraschung gut. Das hat man am Samstag wieder gesehen. Der Frühjahrsschnee ist anspruchsvoll. Man muss mit Kopf fahren. Der Lauf war typisch italienisch tricky gesteckt, erlaubte keinen Fehler“, fasste Venier ihren grossen Auftritt zusammen. „Am Freitag bin ich schlecht gefahren. Aber ich bin ruhig geblieben und habe einfach weiter gearbeitet.“

Arbeit hat auch das Swiss-Ski-Team vor sich. Das Gesamtergebnis fiel zum Abschluss des stimmungsmässig grandiosen Walliser Weltcup-Wochenendes noch ernüchternder aus als tags zuvor. Wäre nicht Leaderin Lara Gut-Behrami gewesen, hätte von einem Debakel gesprochen werden müssen. Jasmina Suter, Michelle Gisin und Priska Nufer mussten sich mit den Rängen 21, 23 und 25 bescheiden, die übrigen schieden aus.

DEPREZ-DUBUIS photo / Videos: SkiActu

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Die Brignones – eine echte Ski-Familie

Es gibt eine Familie, die Jahr für Jahr gerne aufs Walliser Hochplateau zurückkehrt: die Brignones. Am letzten Wochenende weilte Mutter Maria-Rosa „Ninna“ Quario in Crans-Montana, um Tochter Federica Mut zu unterstützen. Das hat zur Freude ihres Bruders Davide, ihres Trainers, grossartig funktioniert; nach einem 6. Rang zum Auftakt stieg Federica zweimal als Zweite aufs Podest.

 Skifahren war schon immer eine Familienangelegenheit der Brignones. Das Erfolgsgen wird von Generation zu Generation vererbt. Slalomspezialistin Ninna fuhr in den 1980er Jahren 15-mal aufs Weltcup-Podium, ehe sie ihre Karriere als Ski-Journalistin startete. Sohn Davide bestritt Europacuprennen bevor er offizieller Trainer seiner grossen Schwester Federica wurde, eine der Grössten der italienischen Skigeschichte.

 Skifahren, eine Leidenschaft, die die Familie aus dem Aostatal verbindet, die es geniesst, gemeinsam auf verschneiten Pisten unterwegs zu sein. Begegnung.

 

 

Lara Gut-Behrami: „Es war ein sehr intensives Wochenende“

Lara Gut-Behrami schloss die Weltcup-Rennen in Crans-Montana mit einem 6. Platz im Super-G ab. Als sie Bilanz zog, sagte die Tessinerin, sie sei froh, dass dieses Wochenende vorbei sei. Reaktion der Weltcup-Leaderin.

Es war ein komplizierter Super-G für Lara Gut-Behrami. Sie fand diesmal auf der Walliser Strecke keine Lösung, insbesondere wegen des sehr weichen Schnees am Mont Lachaux. „Ich habe den Schnee nicht sehr gut interpretiert. Es war etwas weicher als ich erwartet hatte, ich hätte etwas flexibler auf meinen Skiern sein sollen“, erklärte die Tessinerin

Obwohl ihr Super-G-Ergebnis hinter ihren Erwartungen blieb, zieht Lara Gut-Behrami aus den drei Wochenendrennen, die mit den Plätzen 1 und 3 in den Abfahrten hervorragend begonnen hatten, eine positive Bilanz. Aber mit einem Hauch von Erleichterung, dass sie diese Tage hinter sich hat. „Es war ein sehr intensives Wochenende, sehr hart für alle. Ich nehme die guten Ergebnisse und das Skifahren mit, kann aber nicht verbergen, dass ich erleichtert bin, dass es vorbei ist.“

Wertvolle Punkte für den Gesamt-Weltcup

Generell betrachtet hat Lara Gut-Behrami im Wallis das Notwendigste gekonnt erledigt. Mit den 200 Punkten vermochte sie den Abstand auf die am Freitag entthronte Spitzenreiterin Mikaela Shiffrin zu vergrössern. Momentan mag die Skirennfahrerin aus Comano darüber aber nicht nachdenken. “Das Einzige, woran ich denke, ist Skifahren. Ich schaue mir an, was ich heute gemacht habe und was ich für das nächste Mal und die nächsten Rennen verbessern kann.“

Nach diesem anstrengenden Wochenende wird Lara Gut-Behrami die Möglichkeit nutzen, ein paar Tage zu Hause zu verbringen, um sich so gut wie möglich zu erholen. Die nächsten Rennen – zwei Super-G – finden am nächsten Weekend in den Dolomiten im Val di Fassa statt.

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